Wie viel RAUM schafft und braucht ein BAUM?
Ein Baum entsteht aus einem winzigen Samen und wächst und wächst – oft höher als ein Gebäude.
Er trägt köstliche Früchte, produziert Sauerstoff, schützt vor Sonne und Wind, er ist Heilpflanze und bietet Futter und Lebensraum für viele Tierarten, und sein Holz wird vielfältig genutzt. Doch Bäume können auch Räume bilden. Sie können schützend wie ein Dach wirken und brauchen dort, wo sich Menschen bewegen, wenig Platz. Über den Köpfen der Menschen und unter der Erde sollen sie jedoch genug Raum zum Entfalten haben. Bäume sind allgegenwärtig, in Stadt und Land, doch nur selten werden sie bewusst wahrgenommen. Die SchülerInnen setzen sich das ganze Schuljahr über mit dem Thema BAUM in unterschiedlichen Facetten auseinander.

Im Projekt sollen Bäume als Raumbildner verstanden werden. Unser Umfeld wird nicht nur durch Gebäude, Straßen und Plätze als RAUM erlebt, auch Bäume spielen hier eine große, wenn auch selten wahrgenommene Rolle – sowohl im Wald als auch im urbanen Stadtraum. Im Projektverlauf wird deutlich, dass Bäume im Siedlungsraum von Menschen gepflanzt und gepflegt werden und aus welchen Beweggründen das geschieht.

Bäume entdecken
Die Kinder üben, Bäume genau zu beobachten, zu zeichen und dreidimensionale Modelle anzufertigen. Der eigene Schulweg wird untersucht und die Aufmerksamkeit auf die Bäume entlang des Weges gelegt. Dabei fällt einmal mehr auf, dass die Kinder, die zu Fuss in die Schule kommen, viel mehr über ihre täglichen „Straßenbäume“ wissen und den Weg überhaupt bewusster erleben als jene, die täglich mit dem Bus fahren oder von den Eltern im Auto gebracht werden.

Baum Raum
Den Kindern werden „baumräumliche“ Begriffe wie Dorflinde, Park oder Allee näher gebracht. Nicht viele wissen, was eine Allee ist. Künstlerische Vorbilder wie Werner Berg, Bruno Munari, Maushaus oder Tanaka Tatsuya geben Anregungen zur kreativen Auseinandersetzung mit Bäumen. Über das Zeichnen und Modellieren erlangen die Kinder ein weiteres Verständnis über die Räumlichkeit von Bäumen.

Baustoff Baum
Auch der Baustoff Holz wird im Laufe des Projekts thematisiert. Gerade am Land wird Holz in vielfacher Weise zur Bildung von Räumen eingesetzt – sei es als Zaun, als Fassade oder als ganzes Gebäude. In unmittelbarer Nachbarschaft der Schule wurde eben ein Stadl mit einer neuen Holzfassade versehen. Der Weg vom lebenden Baum zum Holz als Baustoff wird den Kindern bei einem Besuch in einem nahe gelegenen Sägewerk gezeigt. Mit großem Interesse verfolgen die Kinder den engagierten Ausführungen des Fachmannes. Vielen Dank an Mag. Christof Dragaschnig, GF Sägewerk Samonig!

BaumRaumGestalten
Die Schule verfügt bereits über eine Freiluftklasse unter einem Baum, die aber nur selten als Lernraum genutzt wird. Die Bäume im Schulhof sind dennoch Teil des Pausenalltags der Kinder: Sie tragen eine Slackline und dienen als willkommene Schattenspender oder als „Out“ bei gemeinsamen Spielen. Die Kinder erkennen, dass Bäume in ihren jeweiligen Familien eine wichtige Rolle spielen und dass bereits in fast jeder Familie Bäume gepflanzt wurden. Auch im Schulhof steht seit dem Projekt ein neuer junger Baum, den die Kinder in schweißtreibender Gemeinschaftarbeit selbst eingesetzt haben. Als Abschluss wird eine „Baumjause“ aus Nussbrot, Honig, Früchten und jungen Knospentrieben zubereitet.

unterstützt von
KulturKontakt Austria, zt: Kammer, Architekturstiftung Österreich