Shared Space (deutsch: etwa „gemeinsam genutzter Raum“) bezeichnet eine Planungsphilosophie, nach der vom Verkehr dominierter öffentlicher Straßenraum lebenswerter, sicherer sowie im Verkehrsfluss verbessert werden soll. Charakteristisch ist dabei die Idee, auf Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen zu verzichten. Gleichzeitig sollen die Verkehrsteilnehmer vollständig gleichberechtigt werden, wobei die Vorfahrtsregel weiterhin Gültigkeit besitzt. Das Planungsmodell wurde federführend vom Niederländer Hans Monderman in den 1990er Jahren entwickelt und findet heute weltweit Anwendung.
Der Grundgedanke des Shared Space sieht vor, den öffentlichen Raum für den Menschen aufzuwerten. Die Philosophie geht davon aus, dass der Verkehrsraum überreguliert ist, was sich etwa in Überbeschilderung ausdrückt und teilweise nicht verkehrsinduziert, sondern rechtlich bedingt ist. Statt einer dominanten Stellung des motorisierten Verkehrs soll der gesamte Verkehr mit dem sozialen Leben und der Kultur und Geschichte des Raums im Gleichgewicht stehen. Durch Entfernen der Kanalwirkung der Straßen sollen die Orte wieder Persönlichkeit erlangen.
Verkehrsteilnehmer und Nutzungen sollen im Straßenland gleichwertig nebeneinander existieren und sich den Raum teilen. Zusätzlich zur Lebensqualität soll so auch die Sicherheit im öffentlichen Straßenraum verbessert werden. (Wikipedia)

Projektinhalt
Zukunftsweisendes Stadtraumkonzept
2010 und 2011 wurden erstmals in der Steiermark zwei Shared Space Modelle umgesetzt, 2012 wird das erste Kärntner Modell in Velden am Wörthersee realisiert; auch in Villach werden entsprechende Lösungen angestrebt.

Schülerinnen als Expertinnen
In Zusammenarbeit mit Stadt Villach wurde ein Projektgebiet vereinbart, das die Schülerinnen auf ihrem Schulweg täglich nutzen und somit gut kennen. Es wurden Planunterlagen sowie geschichtliche und städtebauliche Informationen eingeholt und eine Standortanalyse durchgeführt.
Im Zuge des Projekts wurde ein Gesamtkonzept für das ausgewählte Planungsgebiet erarbeitet sowie einzelne Detaillösungen überlegt. Wichtige Schlagworte waren flanieren – sich zeigen – sehen und gesehen werden – verweilen und „Der Weg ist das Ziel.“

Ziel
Der öffentliche Raum betrifft uns alle. Aufgrund der Bedarfsentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten und dem Fokus auf den motorisierten Individualverkehr und die mehr oder weniger erfolgreiche Trennung von Fußgänger und Autoverkehr haben sich feste Regeln in unser Verkehrsverhalten eingeprägt. Wie vieles in unserem gestalteten Umfeld werden auch diese eingebürgerten Regeln meistens unreflektiert hingenommen und kaum hinterfragt. Sich mit den Konzepten von Shared Space auseinanderzusetzen erfordert ein Ausbrechen aus Gewohnheiten und eine kritische Auseinandersetzung sowie aktive Überlegungen zu möglichen besseren Lösungen und ermöglicht in weiterer Folge einen Fortschritt in der Entwicklung zu mündigen BürgerInnen.
Zudem entspricht das Projekt dem Anspruch, sich mit aktuellen Themen – Shared Space ist in aller Munde – aktiv zu beschäftigen und nicht nur eigene Wünsche und Vorstellungen zu formulieren, sondern auch Lösungsansätze aus der Sicht von Stadtraumnutzerinnen zu erarbeiten. Schließlich darf auch der soziokulturelle Aspekt einer solchen Projektarbeit nicht außer Acht gelassen werden.

Ergebnisse
Die Schülerinnen konzentrierten sich in der Planung/Gestaltung auf die 3 Themenbereiche NaturRaum, FreiRaum, SpielRaum: Mehr Grün in der Stadt, Möglichkeiten für Bewegung und Spiel im öffentlichen Raum sowie Verweilmöglichkeiten ohne Konsumzwang entwickelten sich zu zentralen Themen des Entwurfs. Als Detaillösung wurde die mobile Nutzung von „Tetris-Sitzbausteinen“ erarbeitet.
Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung im Rathausfoyer in Villach präsentiert, von den Lokalmedien mit großem Interesse verfolgt und sollen auch als weitere Anregung dienen.

Einreichung zum VCÖ-Mobilitätspreis 2013
2. Preis in der Kategorie „Jugend“ bei der Landeswertung des Energy Globe Award 2015
mehr Information

Presse
„Visionen für eine „geteilte“ Italienerstraße“ (Kleine Zeitung)
„Shared Space mitten in Villach“ (Kronenzeitung)
„Visionen für Italienerstraße“ (Villacher Stadtzeitung)
Jahresbericht CHS
KulturKontakt Austria
CHS Villach
Villacher Stadtzeitung, 15. Mai 2015

unterstützt von
BM: BWF, zt: Kammer, KulturKontakt Austria, ÖISS, Architekturstiftung Österreich, Stadt Villach