Am ersten Projekttag werden aus Dachlatten Rahmen und Würfel als Grundlage für die Raumnetze gebaut, die an den weiteren Projekttagen mit elastischen Baumwollschnüren „vernetzt“ werden. Besonderer Wert wird auf das Arbeiten im großen Maßstab gelegt, der ganze Köper des Kindes kommt beim Spannen der Schnüre zum Einsatz. Deshalb wird die Größe der Würfel auch der kindlichen Körpergröße angepasst. Die Würfel werden teilweise im Stiegenhaus aufgehängt.

Lernziele:
Arbeitsaufteilung, Teamgeist, dreidimensionales Denken, handwerkliches Geschick, Umgang mit Werkzeug, Raumerzeugung durch Stäbe und Schnüre

Anfangs sind einige Kinder etwas skeptisch: Schließlich sollten sie mit ernsthaftem Werkzeug (Hammer, Nägel, Schrauben und Akkuschrauber arbeiten. Manche stürzen sich regelrecht auf diese Aufgaben, andere begnügen sich mit Helfen und nehmen höchstens einmal einen Hammer zur Hand. Als sie aber alle an die Reihe kamen, legte sich auch bei den letzten die Scheu vor dem Schraubgerät.
Die Kinder sind mit großem Eifer am Werk, und es gilt, darauf zu achten, dass das Holz richtig bearbeitet wird (nicht ins Stirnholz schrauben, potenzielle Bruchstellen abschätzen und die Schrauben dort anbringen, wo das Holz voraussichtlich gut hält, Diagonalen ausmessen etc).

Die Würfel mit 50 bzw 80 cm Kantenlänge können im Klassenraum fertiggestellt werden, von den 120 cm Würfeln werden vorerst nur die Rahmen vorgefertigt. Sie können erst am endgültigen Aufstellungsort fertiggestellt werden, da man sie sonst nicht mehr durch die Klassenzimmertür bekommt.

Zum Vernetzen bzw. „Einrichten“ der Kuben werden elastische Baumwollschnüre verwendet. Jede Gruppe sucht sich zwei Farben aus, und im Nu sind die kleineren Würfel allesamt mit einem räumlichen Netz gefüllt. Kaum ein Kind möchte flächig arbeiten.
Besondere Freude ist beim Bespannen der großen Würfel zu spüren. Die Kinder arbeiten mit ihrem ganzen Körper, sie müssen sich recken, um die oberen Verstrebungen zu erreichen, sie müssen einander beim Heben der Würfel und beim Spannen der Schüre helfen, und sie spinnen einander spaßhalber ein.
Da sich die meisten kreativen Tätigkeiten üblicherweise auch in dieser Alterrstufe nur mehr im Radius der Hände und Arme abspielen (Schulheft, Zeichenblatt, Bildschirm, Werktisch,…), bietet das Arbeiten im Radius des ganzen Körpers eine willkommene Abwechslung.

Ein großer Würfel hält die starken Zugkräfte nicht aus und bricht zusammen, doch schließlich helfen alle mit, um ihn noch einmal zusammenzubauen und zu bespannen: Die Kinder arbeiten jeweils in Dreiergruppen abwechselnd am letzten Würfel, den die meisten am Ende für den schönsten halten.

Zuerst werden die Würfel in den Pausen von den Kindern bespielt, und es stellt eine Herausforderung dar, durch das Raumnetz zu steigen ohne sich zu verheddern. Schließlich werden die Raumnetze im Stiegenhaus der Schule aufgehängt.

Fotos
Christine Aldrian-Schneebacher

unterstützt von
KulturKontakt Austria, zt: Kammer